Demokratie wie sie leibt und lebt

Das Projekt Dom hat hohe Wellen geworfen. Nun sind die Würfel gefallen und eine deutliche Mehrheit der Stimmenden hat sich gegen den Bau dieses Sport- und Kulturzentrums ausgesprochen. Dies gilt es zu akzeptieren. Wie stark das Projekt bewegt und mobilisiert hat, zeigt sich unter anderem durch die vielfältigen und zahlreichen Beiträge, welche im Wochenblatt zu diesem Thema publiziert wurden. Das Wochenblatt ist als viel beachteter amtlicher Anzeiger geradezu prädestiniert für solche Beiträge und eine ideale Plattform für die freie Meinungsäusserung. Zu meiner Überraschung und zu meinem noch grösseren Bedauern musste ich aber feststellen, dass offensichtlich nicht alle eingereichten Artikel zu diesem brisanten Thema publiziert wurden. Für mich ist das befremdlich und irritierend. Wie viele Personen vergebens in der Zeitung nach ihrem eingereichten Text gesucht haben, weiss ich nicht. Dass ich nicht der einzige Betroffene bin, ist mir aber persönlich bestätigt worden. Demzufolge stelle ich mir schon die Frage: Ist es richtig, dass sich die Wochenblatt-Redaktion politischen Belangen annimmt und selektioniert was abgedruckt wird? Sollte der Leserschaft nicht einfach das serviert werden, was eingereicht wird? Ich traue jedenfalls allen Leserinnen /Lesern zu, selbst zu entscheiden, was und wie viel sie zu einem Thema lesen wollen. Nur ausgewählte Beiträge zu publizieren, entspricht meines Erachtens nicht dem, was einer Demokratie gebührt.

Dieter Bloch


Danke, haben Sie mit Ihrer Stimme dazu beigetragen, dass es in Aesch eine so grosse und vorbildliche Stimmbeteiligung gegeben hat!

Der Gemeinderat, welcher dem Souverän dient, wird sich dieser Verantwortung bewusst sein und mit seinen ganzen Fähigkeiten, den Willen und die Bedürfnisse der Bevölkerung, als einen klaren Auftrag umsetzen.

Alles andere würde einzig zeigen, dass der Gemeinderat die Bevölkerung nicht mehr spürt und so am Volkswillen vorbei politisiert. Das Referendumskomitee ist zuversichtlich, dass Aesch sich reformieren kann, neue attraktive Lösungen finden wird, einfach, dass solche grossen Vorhaben von der ganzen Stimmbevölkerung getragen werden müssen. Das Referendumskomitee wird wach bleiben und wir werden daran arbeiten, dass zukünftig das Volk -als oberstes Souverän-, wieder mitentscheiden wird.

Wir durften uns dafür einsetzen, dass Ihre Stimme gezählt wurde und wir haben erfahren, dass Aesch politisch sehr aktiv ist, ist man bereit, der Bevölkerung zu begegnen und Sie darin ernst zu nehmen.

Für alle, die sich den Dom gewünscht haben und jetzt mit dem Nein umgehen müssen, möchten wir uns zum Voraus bedanken, dass sie weiter für ein lebendiges Aesch einstehen. Aesch wird wegen dem Nein nicht untergehen und heute scheint ja schon wieder die Sonne. Für eine mehrheitsfähige Lösung braucht es alle und wir wissen, dass das Ja-Team voller Aktivität ist, die Aesch auch braucht und lebendig macht. Haben wir die Grösse und einen wahren Charakter dann wird uns diese Abstimmung und die ganze Auseinandersetzung näher bringen. Alles andere würde nur zeigen, dass es um persönliche Interessen gehen würde und nicht um das Wohl von Aesch, was sich einzig im Souverän, dem Volk, sich gegen aussen abbildet.

Erich Brunner für das Referendumskomitee


Aescher Dom: Wenn das Volk das Geschenk nicht will PDF-Dokument Benjamin Wieland

https://www.solothurnerzeitung.ch/basel/baselland/kommentar-das-nein-ist-hausgemacht-ld.2193793


23. September 2021

Danke, haben Sie uns zugehört

Nach dem erfolgreichen Referendum durften wir Sie mit grossem Engagement und Herzblut über die Kehrseiten des Doms informieren. Dabei haben wir versucht für mehr Transparenz zu sorgen, auf Alternativen, aber auch auf die vielen Herausforderungen und leider auch auf Ungereimtheiten hinzuweisen. Dabei wurden wir von ausgewiesenen Fachpersonen - von Architekten bis Finanzexperten - beraten. Wir wurden überrascht über die offenen Türen, die wir mit unserem Anliegen eingerannt haben.

In vielen persönlichen Gesprächen sind wir dabei auf grosse Übereinstimmung und ermutigende Worte gestossen. Danke, haben Sie uns zugehört, unsere Homepage (www.referendum-dom.ch) besucht, den Flyer gelesen und sich Ihre Meinung zu einem höchst umstrittenen Eventhallen-Projekt gemacht.

Wir sind überzeugt, dass sich unser Engagement und Ihre Stimme zu Gunsten aller Aescher auszahlen wird und wir nach der Abstimmung zügig damit beginnen können, ein sinnvolles Projekt für Aesch an die Hand zu nehmen, um bessere Lösungen für unsere Sportvereine und insbesondere für unsere Kultur umzusetzen.

Niklaus Wasem für das Referendumskomitee «Nein zum Dom»


Bitte nicht auf diese Art und Weise

Kein Aescher wird gegen die Schaffung von notwendigem Raum für unsere Sport- und Kulturvereine sein. Man darf aber über die Art und Weise, wie das Projekt Dom entstanden ist und den Kreditantrag des Gemeinderates diskutieren.

Nicht nur, dass auf das bewährte und gängige Vorgehen wie Architekturwettbewerb mit Vernehmlassung und Jurierung gänzlich verzichtet wurde, nein, es gab nicht einmal eine ordentliche Ausschreibung der Arbeiten unter Fachplanern und Handwerkern.

Anstelle von Vergleichsofferten mutet man der Bauverwaltung zu, die Offerte der Fa. Häring AG mit Kostendach aufgrund unserer Nutzeranforderungen im Detail (Preis /Leistung) inkl. allen technischen Anforderungen, zu prüfen. Entgegen den gemeindeinternen Weisungen jeweils mehrere Offerten zur Beschaffung z.B. von Material und Maschinen einzuholen, wird hier den Stimmberechtigten von Aesch aufgrund nur einer Offerte ein Kreditantrag mit Absichtserklärung von 19.50 Mio. zur Genehmigung vorgelegt.

Es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, das bestehende Beschaffungsgesetz aktiv und kreativ zu umgehen und uns diese Unzulässigkeit als standort- und gewerbeförderliche Massnahmen zu verkaufen. Das damit verbundene hohe Prozessrisiko und der latente Vertrauensverlust werden wir alle zu bezahlen und zu verantworten haben. Bitte so nicht. Ich bin überzeugt, ein NEIN und eine Überarbeitung dieses Projektes hilft unserem Dorf und unseren Vereinen die bestmögliche Qualität zu erhalten.

Ralph Huber


Äpfel und Birnen

Herr Thummel preist die Projekte in Pruntrut und von Ambri als Leuchtturmprojekte an. Zurecht wie ich finde. Genauso sollte man Grossprojekte angehen. Damit aber hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Das Eishockeystadion (!) für den HC Ajoie steht für das, was Birsstadt nie hinbekommt. Ein gemeinsames Projekt von 21 Gemeinden! Dazu bezahlt der Kanton und sogar der Bund einen beträchtlichen Anteil an den Kosten. Da kann sich jeder ausrechnen, was dies die Stadt Pruntrut effektiv kostet. Auch das Beispiel von Ambri hinkt gewaltig. Von den 51 Mio. sind 75% fremdfinanziert. Auch die Gemeinden aus der Region unterstützen das Projekt, teils mit Bürgschaften. So sprach z.B. Faido einen Kredit über 0.8 Mio und Airolo und Prato Leventina sicherten gemeinsam Bürg- schaften in Höhe von 2 Mio. Kann man alles nachlesen. Ambri selber hat über 4000 Saisonkarten verkauft und generiert 4 Mio. Einnahmen, davon braucht der Verein gegen zwei Millionen für die Zinsen. Den Dom in Aesch dürfen wir Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aber mehrheitlich selber bezahlen, nämlich mindestens 17 Mio. Herr Thummel hat keine sachlichen, nachvollziehbaren Argumente für den Bau des Doms. Ich hoffe, die Aescherinnen und Aescher durchschauen diese billige Taktik. Ein klares Nein zu einem überrissen, unnötigen Luxus-Projekt, welches den Weg frei macht für eine zweckmässige, sinnvollere Lösung.

Paul Svoboda, ehem. Gemeinderat


Und wo bitte hat es Parkplätze?

Die heutigen Anlagen im Löhrenacker (u.a. Mehrzweckhalle, FC Aesch, Robiplatz, Tennis) umfassen 228 permanente Parkplätze. Diese Parkplätze sind entsprechend Wetter und Anlässen gut besetzt. Die geplante Eventhalle fasst bis zu 3600 Zuschauer, hierfür sind gemäss Angabe der Gemeinde gerade einmal 63 neue permanente Parklätze vorgesehen.

Glauben Sie allen Ernstes, dass jemand den Ausweichparkplatz ISB nutzen und die rund 1.5 Kilometer zu Fuss zur Halle zurücklegen wird? Oder glauben Sie, dass der ISB Parkplatz zur Verfügung stehen wird, wenn Veranstaltungen tagsüber, also während der Schulzeit stattfinden? Aller guten Dinge sind drei, glauben Sie, dass ISB und Landi dafür die für Grossanlässe notwendigen 500 - 1'000 Parkplätze zur Verfügung stellen können?

Ein solches Missverhältnis wird bei Anlässen im Dom unweigerlich zu unerträglichen Verkehrsbelästigungen in den umliegenden Quartieren führen. Ganz klar, hier läuft bereits seit der Erstellung des Parking-Konzepts etwas falsch. Wann kommt der Nachtrag für ein Parkhaus?

Da kann man nur nein stimmen zur geplanten Eventhalle.

Annemarie Zuber


NEIN zum DOM! Die Gründe.

Das Traktandum "Dom" hätte am 15.06.2021 aus verschiedenen Gründen gar nicht zur Gemeindeversammlung gelangen dürfen. Warum? Weil der Gemeinderat bei diesem Sachgeschäft in mehrfacher Weise diverse verwaltungstechnische Vorgaben verletzt hat:

  1. Er hat keinen öffentlichen Architekturwettbewerb, unter Federführung einer unabhängigen und professionellen Jury, durchgeführt.

  1. Er hat keine Mitwirkung der Bevölkerung ermöglicht. Nur die Vereine als direkte Profiteure wurden späterer durch selektive Meinungsumfragen involviert.

  1. Er hat eine öffentliche Unternehmer-Ausschreibung des DOM-Projekts verhindert, was dem öffentlichen Beschaffungsgesetz widerspricht. Eine freihändige Vergabe über eine Auftragssumme von CHF 8.6 Mio. ist gesetzeswidrig. Mit diesem widerrechtlichem Vorgehen nimmt der Gemeinderat eine Finanzschädigung zu Lasten der Steuerzahler in Kauf.

  1. Er bevorzugt die Firma Häring AG als Totalunternehmerin unter der Begründung, dass nur diese den DOM realisieren könne, was nachweislich falsch ist!

  1. Er verschwieg vor der Gemeindeversammlung die Finanz-Risiken (Betriebsdefizit, Steuererhöhungen, etc.) und informierte einseitig über das DOM-Projekt. Damit hatten die Stimmberechtigten keine objektiven Entscheidungsgrundlagen an der Gemeindeversammlung.

Offensichtlich ist niemand (auch nicht die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission) bereit oder in der Lage, die Eigenmächtigkeiten des Gemeinderats zur rügen, zu stoppen oder zu korrigieren. Und es gibt beim Dom-Projekt nicht nur politische und verwaltungstechnische Verfehlungen des Gemeinderats, es gibt auch Falschaussagen in Bezug auf das öffentliche Submissionsverfahren. Höchste Zeit, dass der Souverän dieses selbstherrliche und eitle Sachgeschäft an den Absender zurückschickt. Genug Gründe für ein

NEIN zum DOM! 

Markus Schwarz, Architekt und Bauherrenvertreter


«Fake News» oder «Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön»

Unangenehme Wahrheiten hinzunehmen ist nicht jedermanns/-frau Sache. Dann lieber einfach «Fake News» schreien und hoffen, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wirklich verunsichert sind.

1. Aussenhülle

Gemäss Befürworter wird der Dom die gleiche Aussenhülle haben, wie die Kirche San Massimiliano Kolbe in Varese. Leider lässt sich dies nicht überprüfen, da der Gemeinderat uns nach wie vor die Einsicht in die Unterlagen verweigert. Auf den offiziellen Bildern des GR ist die Kuppel jedoch ziemlich dunkel. Daher orientieren wir uns an ähnliche Holzkuppeln in der Umgebung von Basel.

2. Grösse

21m hoch, 75m lang (entspricht der der zweifachen Länge des kath. Kirchturms!) und eine Grundfläche von 4’500m2 darf man durchaus als sehr gross bezeichnen. Die grosse Eventhalle in der St. Jakobhalle hat eine Fläche von 2800 m², ist 70m lang, 40m breit und 18m hoch. Wer es nicht glaubt, darf es gerne selber überprüfen (www.stjakobshalle.ch/hallen/#technische-daten). Was ein solcher Grössenvergleich, der dazu dient die Stimmenden über die wahre Grösse zu informieren, mit Fake News zu tun hat, ist uns schleierhaft.

3. Transparenz

Wenn bei einem solchen Grossprojekt nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen, stimmt etwas nicht. Weshalb verweigert uns der Gemeinderat nach wie vor Einsicht in die detaillierten Unterlagen? Er versteckt sich hinter der Maximalfrist von 30 Tagen, obwohl er rechtlich dazu verpflichtet wäre, dies möglichst zeitnah zu erledigen. Wir werden die gewünschten Unterlagen leider erst am 29.9.2021 erhalten! In unserem schriftlichen Antrag und gestützt auf das Öffentlichkeitsprinzip, haben wir dem Gemeinderat eine Frist von fast zwei Wochen gewährt. Die Gemeindepräsidentin spricht in den Medien von zwei Arbeitstagen. Wer verbreitet hier Fake News?

4. Belegung und Notwendigkeit

Über zwei Wochen mussten wir auf die Hallenbelegungspläne warten und diese dann – im digitalen Zeitalter - persönlich auf der Verwaltung abholen gehen. Bürgernähe und Transparenz scheinen für den Gemeinderat ein Fremdworte zu sein. Und dann zeigen diese Pläne, dass wir noch eine Kapazität von 20-25% haben. Dies sind Aussagen der Gemeinde und wohl kaum Fake News. Eigene Begehungen über drei Wochen haben gezeigt, dass etwa die Hälfte der Hallen leer sind. Die Halle der ISb, welche wir gemäss vertrag benutzen dürfen, ist nur an einem Abend belegt. Ebenfalls leicht nachprüfbare Fakten.

5. Umziehkabinen für den FC Aesch

Vor Jahren schon klagte der FC Aesch, dass sie ohne umgehenden Bau von Umziehkabinen am Ende mit den Junioren/-innen wären. Die Gemeindeversammlung hat ihnen 750'000.- zugestanden. Weshalb wurde der Bau nicht sofort umgesetzt, wenn es denn so dringlich war? Jetzt kommt man mit demselben Argument nochmals.

6. Kosten

Nimmt man eine Million aus unserem (Steuergelder) Standortfond, dann gehört dies selbstredend zu den Gesamtkosten. Bauen sie sich ein Haus, gehören dazu auch die Kosten für die Anschlüsse. Und dies gilt selbstverständlich auch für den Dom. Diese Kosten einfach wegzulassen und zu behaupten, der Dom kostet und «nur» 14.5 Mio, ist in der Tat «Fake News». Und wenn dies ein gewählter Landrat nicht zu unterscheiden vermag, sollte dies sehr zu denken geben.

7. Kostengarantie

Es liegt kein rechtlich bindender Vertrag vor. Zumindest will man uns einen solchen nicht zeigen. Eine saubere Kostenabschätzung kann man nur nach einer Ausschreibung der Arbeiten machen. Jeder zusätzliche Wunsch wird weitere Kosten verursachen. Schaut man sich die Preise in der Baubranche an (Holzpreise haben sich teilweise verdreifacht), darf durchaus Zweifel an diesem angeblichen Kostendach angebracht werden.

Langer Rede kurzer Sinn. Ein wenig mehr Sachlichkeit, die Akzeptanz von politischen Rechten und der Verzicht auf persönliche Angriffe und Polemik würden unserer ramponierten Politkultur in Aesch nicht schaden.


Soll die Gemeinde einen Profiverein mit Steuergeldern unterstützen?

Die erste Mannschaft von SM‘Aesch-Pfeffingen, in welcher neben 4 Amerikanerinnen, auch eine Japanerin und eine Kanadierin spielen, ist eben nicht «der Volleyballverein». Die Profis sind von der SMAP Firma angestellt. Die Geschäftsstelle befindet sich – wie praktisch – direkt im Schloss. Man hat ihnen die ehemalige Abwartswohnung zur Verfügung gestellt. Beim DOM geht es eben entgegen den Äusserungen der Befürworter doch primär um den Proficlub. Denn dieser ist der einzige, welcher eine so hohe Halle braucht, damit er seine Europacupspiele austragen kann. Oder welcher andere Verein braucht 1'800 Sitzplätze? Man kann sich auch jetzt schon ausrechnen, wer die meiste Zeit in dieser Halle spielen und trainieren darf. Wohl kaum der Breitensport. Für diesen sind wir zuständig, nicht jedoch für den Profibetrieb. Nein zu einem DOM der nur ein paar wenigen dient.

Ueli Siegenthaler

Komitee NEIN zum Dom


Ideal für Aesch oder überdimensioniert?

Die Befürworter und Gegner des Doms kreuzen die Klingen

Hier zum Artikel


24. September 2021

Der wahre Souverän -Das Volk-

Wenn fast 1’300 stimmberechtigte Einwohner von Aesch innerst kürzester Zeit ein Referendum unterschreiben, dann müsste sich der Gemeinderat eigentlich die Frage stellen, ob er nicht schon längere Zeit an der Bevölkerung vorbei politisiert. Die Frage müsste gestellt werden, ob die Gemeindeversammlung noch den Willen der Einwohner abbildet. Jetzt wird schon fast theatralisch ein Erstaunen kundgetan, dass es nicht zu verstehen ist, dass es Einwohner in Aesch gibt, die mit dieser Vorgehensweise, rund um den Dom und der Art  der Legitimation durch die Gemeindeversammlung, nicht einverstanden sind. Es ist tragisch, dass der Gemeinderat von Aggressivität redet und er selbst tut so, als würde er alles richtig machen.

Mit diesem Dom wurde das Mass des Ertragbaren in Aesch erreicht und das zeigt sich in den vielen Unterschriften, die das Referendum befürwortet haben. Nie hat jemand etwas dagegen gesagt, dass Aesch sich nicht weiterentwickeln soll! Aber es ist zu offensichtlich, wo der Ausgangspunkt für diesen Dom war. So raffiniert und selbstsicher in Aesch Politik betrieben wird, so mächtig waren auch all die, welche sich den Dom als Eventhalle wünschen. Sponsoren (BLKB) die eine klare Ja-Kampagne mit grossen Inseraten unterstützten. Grundsätzlich stehen ja alle Sponsoren des Sm’Aesch-Pfeffingen hinter diesem Stadion und ein Strolch ist, der Böses denkt!

Am Sonntag werden wir es wissen, was der wahre Souverän -das Volk-, für eine Meinung vertritt. Dem Referendumskomitee hat in all den Unterschriften den klaren Auftrag bekommen, dass in Aesch endlich wieder eine Diskussion stattfindet und offen geredet werden darf. Wir sind für diese Unterschriften hingestanden und haben einen andern Blickwinkel als der Gemeinderat und das Ja-Komitee, welche alles mit seinen tausend Verlockungen schöngeredet haben, vertreten. Es mag eine Streitkultur geschaffen haben, die der Gemeinderat in seiner Selbstgefälligkeit so nicht mehr gewohnt ist, aber wir denken, dass Aesch darin wieder sein wahres Gesicht finden kann. Auch wir sind froh, können wir uns nach der Abstimmung wieder nach vorne orientieren!

Es braucht auch keine Verlierer zu geben, denn mit der Abstimmung wissen wir, was das Volk will.

Erich Brunner (Homepage-Administrator)


20. September 2021

Unter der Hand kann es nie Transparenz geben!

Der Gemeinderat von Aesch vertritt weit herum als erste Gemeinde mit 10'000 Einwohnern, eine neue Dimension von Sport- und Kulturförderung. Zwei 3-fach Mehrzweckhallen sind unabdingbar, wobei der Dom bis zu 3600 Besucher fassen soll. Der Löhrenacker ist heute noch idyllisch, ein Erholungsraum und für alle Nutzer ein grosser Gewinn.

Es löst mir Mitleid aus, wenn ich lese, dass unsere Gemeindepräsidentin nicht mehr weiss, wie man die Bevölkerung besser über den Dom informieren könnte. Ja, es ist wahr, es geht nicht besser, weil dieser Auftrag unter der Hand vergeben wird. Die Firma Häring, welche die Kuppelkonstruktion entwickelt hat und auch baut, gibt sich -warum auch immer- als Generalunternehmer, obwohl die Holzkonstruktion nur in etwa 15-25 % des Preises ausmacht. (geschätzt, da keine Details offen gelegt werden) Mehr als 15 Millionen Franken stehen in einem andern Zusammenhang als mit der Dachstockkonstruktion.

Dem Referendumskomitee geht es genau um diesen Teil, den unsere Gemeindepräsidentin nicht weiss, wie das der Bevölkerung zu erklären ist. Also stellt man sich naiv und unschuldig und stellt die, welche dieses Vorgehen in Frage stellen, als Miesepeter dar. Es geht uns um die geschätzten 15 Millionen Franken, wo einfach so unter der Hand vergeben werden können und das riecht sehr muffig. Der Gemeinderat lässt sich für ein Geschäft einspannen, dass in keiner Weise transparent ist und dagegen kämpfen wir. Dass die Firma Häring, mit seinen Verwaltungsräten, als Kuppelbauer hochqualifiziert ist, streitet niemand ab. Aber, dass der grösste Teil des Geldes einfach ohne Konkurrenzofferten vergeben wird, wirft uns in eine Zeit zurück, wo Aufträge unter der Hand vergeben wurden.

Wenn eine Dachform einzig dieses Vorgehen rechtfertigt und so jegliche Wettbewerb ausschliesst, dann muss man sich fragen, ob da noch die Objektivität an erster Stelle steht. Wie ist es anders zu erklären, dass ein Gemeinderat nur wegen dieser Dachform, jegliche Transparenz zu den andern 15 Millionen Franken Investitionskosten gar nicht offen zeigen kann. Zu allem gibt es heute genauso Alternativen zu dieser Kuppelform und genauso aus Holz aus Aesch. Es wäre dann vielleicht kein Dom, aber es geht ja um ein Problem zu lösen und nicht um eine Form.

Die, die sich gerne sehen lassen, wünschen dem internationalen Aushängeschild Sm'Aesch-Pfeffingen ein Stadion. Studien lassen sich für alles machen und es braucht nicht viel, daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Aesch mit 10'000 Einwohner steht ganz sicher nicht schlechter da, als alle anderen Gemeinden ringsherum. Doch die Studie zeigt dringenden Handlungsbedarf und alle die diese Nötigkeit als übertrieben erachten, werden schlecht geredet.

Die Art der Vergabe des Dom's, wirft uns in die Zeit zurück, als noch richtige Dome gebaut wurden. Ohne Ausschreibung, einen so grossen Auftrag an ein Generalunternehmen, unter der Hand zu vergeben, kann ja nur jegliche Transparenz verloren gehen. Es ist mir somit auch erklärbar, warum unsere Gemeindepräsidentin nicht mehr weiss, wie man den Dom noch transparenter zeigen kann. Es ist so unmöglich, dass es eine Transparenz geben kann!

Weisen wir diese "Unter-der-Handvergabe" mit einem klaren NEIN an den Gemeinderat zurück und geben uns damit die Möglichkeit, mit Transparenz und Fairness gegenüber dem Steuerzahler und den Unternehmen, eine objektive Lösung für die Kultur und den Sport in Aesch zu finden.

Erich Brunner


Vieles ist geschrieben und gesagt worden: Viel Wahres, viel Halbwahres und viel Unwahres.

Offensichtlich gehört diese ganze Palette heutzutage zu den politischen Prozessen und der in einer Demokratie üblichen freien Meinungsäusserung.

Wer also nicht blind allem Geschriebenen und Gesagten vertrauen will, steht vor einer nicht ganz einfachen Herausforderung. Denn: Wie lassen sich die wahren von den unwahren Fakten unterscheiden?

Zur Meinungsbildung einfach der Urheberin/dem Urheber zu vertrauen genügt nicht! Es braucht persönliches Engagement mit oft aufwändigen Abklärungen.

Ich masse mir nicht an, hier einen Faktencheck zu veröffentlichen. Sehr wohl halte ich an dieser Stelle aber fest, dass es auch weiche Faktoren gibt, die helfen, eine Meinung zu bilden.

So bin ich zum Beispiel in der Broschüre zur Gemeindeversammlung vom 15. Juni 2021 auf folgendes gestossen: Zitat „Die Firma Häring & Co. AG garantiert der Gemeinde Aesch ein Kostendach von brutto CHF 19.5 Mio. inkl. MwSt. für ein gut funktionierendes und bezugsbereites Sport + Kultur- Zentrum Löhrenacker „DOM“ in Aesch.“

Ähnliches gibt es in der Broschüre zur Abstimmungsvorlage zu lesen: Zitat „Die Firma Häring & Co. AG garantiert der Gemeinde Aesch dank einer innovativen Bauweise und einem bescheidenen, funktionalen Ausbau ein Kostendach von CHF 19.5 Mio.“

Reicht gut funktionierend, bezugsbereit und ein bescheidener funktionaler Ausbau für eine äusserst stolze Investition von mehr als CHF 19.5 Mio.?

Für mich reicht das ganz klar nicht. Es reicht aber sehr wohl, um sich Gedanken zu Nachtragskrediten zu machen, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit noch vor der Eröffnungsfeier zu sprechen wären.

Es reicht für mich auch, um ein dickes, fettes NEIN auf meinen Stimmzettel zu schreiben!

Dieter Bloch


14. September 2021

BAZ-Onlineartikel

Die Kuppel der Intransparenz

Die Gemeinde Aesch schafft beim Dom-Projekt nur zögerlich und unvollständig Transparenz. Das nährt beim Referendumskomitee den Verdacht, dass die Behörden schummeln.

Zum Original-Artikel:  https://www.bazonline.ch/die-kuppel-der-intransparenz-829316582414 (mit BAZ-ABO)

Zum PDF: Die Kuppel der Intransparenz PDF-Dokument


13. September 2021

Regio TV Plus gibt Kontrahenten Niklaus Wasem und Rolf Blatter ein Podium.

https://www.youtube.com/watch?v=eekVw6LKQq0


Was ist mit der Hülle des Dom's?

Hochwertige Aussenfassade, oder Vlies mit Flüssigkunststoff-Abdichtung und kilometerlangen Dichtfugen?

Es ist unbestritten, dass die freitragende Kuppelkonstruktion der Häring AG, für Hallen geeignet ist. Aber die Hülle, -Aussenfassade- ist der Schutz gegen Sonne, Regen, Hagel, dazu noch die Frage der Optik und Hitzestrahlung. Weil keine klare Ausschreibung vorhanden ist, bleibt uns nichts anders übrig, als von bestehenden Konstruktionen auszugehen. Die Hülle des Salzdomes besteht aus einem Vlies, verbunden mit einem Flüssigkunststoff und kilometerlange Fugen, welche von Hand verklebt werden müssen. Für eine Lagerhalle mag das sicher genügen, aber für ein Stadion, Eventhalle, einen Dom?

Einmal mehr zeigt sich, dass das Fehlen einer klaren Ausschreibung und dem entsprechende Submissionsverfahren, dazu führt, dass wir die Katze im Sack kaufen. Zu sagen, dass dann "vielleicht" das oder das kommt, ist alles andere als das, was wir von einem sauber definierten 20 Millionen-Projekt erwarten.

Wie ist es möglich, dass von einer hochwertigen Eventhalle gesprochen wird, wenn in Aesch die aller erste Event-Halle in dieser Art gebaut wird? Es gibt keine Vergleiche, geschweige Erfahrungen, die über einen längeren Zeitraum hinweggehen.


25% freie Hallenkapazitäten! Noch weit weg von dem gesagten Hallennotstand! 

Aus den Hallenbelegungsplänen der Gemeinde Aesch ist endlich ersichtlich, dass es noch 25 % Hallenverfügbarkeit gibt. Es macht in der heutigen Zeit sicher keinen Sinn, all die gebauten Turnhallen nicht voll zu nützen und als Luxus, sich auf Kosten der Steuerzahler, Natur und Boden, eine neue riesige Eventhalle zu bauen.

Belegungsplan PDF-Dokument


11. September 2021

Ärger über BLKB-Werbung für Dom

Da kann sich der BLKB-Kunde fragen, was diese Kantonalbank seinem Geld macht und welche Interessen hier die Bank vertritt. Auf jeden Fall nicht die der Steuerzahler, die diesen Dom in keiner Weise so wollen! Für uns als Referendums-Komitee, ein absolutes No-Go und es wirft die Frage auf, welches Spiel hier gespielt wird! Auf jeden Fall kein saubers! Es kann ja wohl nicht sein, dass sich der Gemeinderat Sponsoren sucht und diese danach Wahlkampf machen. 

https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/aerger-ueber-blbk-werbung-fuer-dom?id=12051357


11. September 2021

Selektive Wahrheit beim Dom

Altpräsident Thummel preist das Projekt in Pruntrut als Leuchtturmprojekt an. Zurecht wie ich finde. Genau so sollte man Grossprojekte angehen. Damit aber hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Das Eishockeystadion für den HC Ajoie ist das, was Birsstadt eben nie hinbekommt. Ein gemeinsames Projekt von 21 Gemeinden! Dazu bezahlt der Kanton und sogar der Bund einen beträchtlichen Anteil an den Kosten. Da kann sich jeder ausrechnen, was dies die Stadt Pruntrut effektiv kostet. Den Dom ist Aesch dürfen wir Steuerzahler/-innen aber mehrheitlich selber bezahlen, nämlich mindestens 17 Mio. Da spielt es keine Rolle, dass noch 4 Mio von anderer Seite hinzukommen. 17 Mio für eine Sportart, welche im Vergleich zum populären Eishockey mit seinen vielen Zuschauern eher wenig Zuschauer anlocken wird. Aber trotzdem brauchen wir eine überdimensionale Halle über 2000 Sitzplätze? Man sieht also, der Vergleich hinkt gewaltig. Die Bevölkerung lässt sich aber nicht mehr täuschen. Sie will genau wissen, was der Dom effektiv kostet und was für Folgen dies mittelfristig für unsere Finanzen haben wird. Nein zu einem überrissen, unnötigen Luxus-Projekt, welches den Weg frei macht für eine zweckmässige.

Paul Svoboda


Medienmitteilung Referendumskomitee «Dom»

31. August 2021

Gemeinderat Aesch spielt auf Zeit und zeigt kein Interesse Transparenz zu schaffen

Das Referendumskomitee gegen den Dom hat gestützt auf das Öffentlichkeitsprinzip bei der Gemeinde Aesch ein Gesuch auf Herausgabe diverser Unterlagen im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben Dom gestellt. Unter anderem:

  • Dokumente mit den Ausschreibungsdetails oder die detaillierte Aufgabenstellung in Phase 1 des Dom Projekts.
  • Unterlagen, welche aufzeigen, weshalb der jetzige Preis gegenüber dem ersten Projektentwurf um rund 5.5. Mio von 14 Mio auf 19.5 Mio, exklusive Anschlussgebühren und Umgebungsarbeiten gestiegen ist. Bei Anfragen zu Auskunft für diese Mehrkosten schalten Gemeinderat und Gemeindeverwalter auf stur.
  • Belegungspläne für die Zeit nach Schulschluss der in Aesch vorhandenen Turn- und Sporthallen, die belegen, dass es tatsächlich einen Hallenengpass gibt.

Für beide Anfragen wählt der Gemeinderat und der Gemeindeverwalter die Methode des Aussitzens. Bisher wurden auf verschiedene Anfragen kaum verwendbare Informationen geliefert. Die Dokumente, falls überhaupt vorhanden, sollen transparent aufzeigen in welchem Umfang dem einzigen für den Gemeinderat in Frage kommenden Anbieter Vorgaben betreffend Aus- und Preisgestaltung mitgegeben wurden. Nur so lässt sich prüfen, ob dass das vielzitierte Kostendach von 19.5 Mio aufgrund von seriösen Berechnungen zustande kam oder doch wohl eher aufgrund einer Schätzung des Anbieters.

Für das Referendumskomitee stellen sich Fragen wie:

  • Was ist geheim an Hallenbelegungsplänen für Freizeitsport, dass man uns eine einfache Tabelle nicht per Mail zukommen lassen will?
  • Einen Beleg dafür, dass die Ausschreibungsrichtlinien eingehalten wurden (Rechtfertigung für Freihandvergabe im Wert von 19.5 Mio Franken).
  • Inwiefern hat der Gemeinderat eine Übersicht über die Funktionalität und die Kosteneffektivität des Projekts?

Mit ehrlicher und zeitnaher Transparenz könnte der Gemeinderat die im Raum stehenden Fragen beantworten und somit auch Sicherheit und Vertrauen für die Stimmbürger schaffen. Sein unkooperativen Verhalten lässt jedoch eher darauf schliessen, dass einiges bewusst nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll. Was hat der Gemeinderat zu verbergen?

Referendumskomitee Nein zum Dom

Ueli Siegenthaler, Niklaus Wasem, Ralph Huber


Warum wir Nein sagen

Die vielen Unterschriften für das Zustandekommen eines Referendums zeigen klar, dass man nicht gewillt ist solch ein eigenmächtiges Vorgehen des Gemeinderats zu tolerieren. Es sind Gelder der Aescher Steuerzahler die hier unachtsam oder gar fahrlässig verschleudert werden.

  • NEIN, weil die tatsächlichen Projektkosten für Aescher Steuerzahler schon heute bedeutend höher sind als von der Gemeinde behauptet.

  • NEIN, weil mit hohen Nachtragskrediten zu rechnen ist.

  • NEIN, weil das Projekt die kommenden Jahresrechnungen mit mindestens 750‘000.- Franken pro Jahr belasten wird.

  • NEIN, weil das Dom-Projekt ab 2025 zu Steuererhöhungen führen wird.

  • NEIN, weil der Breitensport für zusätzliche Hallen dieser Grösse keinen Bedarf hat.

  • NEIN, weil für die Kultur eine Lösung im oder in der Nähe des Dorfzentrums gefunden werden muss.


     

Unser Referendumskomitee, welches weder ein politisches noch wirtschaftliches Lobby hinter sich stehen hat, wurde durch die Anzahl von sage und schreibe 1262 Unterschriften für dieses Referendum, äusserst überrascht. Überrascht, weil soviel Einwohner damit bekunden wollen, dass es für dieses Geschäft unbedingt eine Volksabstimmung braucht.

Gleichzeitig finden wir die Bestätigung, weiter unsere Zeit und den Einsatz aufzubringen, um mit einem NEIN zum Dom, anderen Lösungen Raum zu geben. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt für eine Gemeinde Aesch mit 10'000 Einwohner, zu gross und zu teuer ist.


 

 

 


August 2021

Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger

Der Gemeinderat als Promotor und die Vereine als Nutzer, sind schwer verliebt in den "Aescher-Dom". Und wie es so ist, mit den Verliebten, sie sind blind und taub für die Gefahren.

Ob Sie Befürworter oder noch ohne Meinung sind, wir bitten Sie, die Gegenargumente aufmerksam zu lesen:

Es ist höchste Zeit, dass Sie als Steuerzahler/innen die Risiken und Nebenwirkungen des "Aescher Dom-Projekts" kennenlernen und entsprechend entscheiden können.

 

1. Bescheidenes Projekt versus Mut

Die Gemeinde redet von einem "bescheidenen" Projekt und erwartet dennoch einen mutigen Entscheid von Ihnen. Warum braucht man denn "Mut" zu einem "bescheidenen" Projekt?

Apropos "Bescheiden": Kennen Sie die Abmessungen der St. Jakob-Halle in Basel? Die grosse St. Jakob-Halle (2'800m2) vor Ihrem geistigen Auge ist 70m lang, 40m breit und in der Hallenmitte 18m hoch. Der "Dom" zu Aesch, hat einen gigantischen Durchmesser von 75m und eine Kuppelhöhe von 21m (7-Geschossiges Haus)! Damit ist der «bescheidene» Dom nicht sehr viel kleiner als die St. Jakobhalle. Wahnsinn!

Es braucht eher viel Mut, dass Dom-Projekt "Bescheiden" zu nennen.

Apropos "Mut": Der Gemeinderat verweist auf den mutigen Entscheid von anno damals, als sich Aesch ein Freibad finanzierte. Aber dieser Vergleich hinkt gewaltig, denn damals ging es nicht darum, ein 2. Freibad zu bewilligen, sondern das 1. Freibad in Aesch. Und heute haben wir sowohl ein Freibad als auch eine Mehrzweckhalle. Würden Sie denn heute ein 2. Freibad genehmigen? Wohl kaum. Aber warum sollten Sie denn eine 2. Mehrzweckhalle genehmigen?

Kein Wunder, verlangt der Gemeinderat eine grosse Portion MUT von Ihnen, liebe Steuerzahler/innen. Was wir jedoch brauchen, ist nicht Übermut, sondern Klugheit und Weisheit!

Der Gemeinderat verweist auf das Alleinstellungsmerkmal in Basel-Land. Allein dieser Umstand müsste schon die Alarmglocken schrillen lassen. Warum haben doppelt so grosse Gemeinden wie Reinach, Allschwil und Muttenz kein solches gigantisches Dom-Hallenprojekt, obwohl diese sicher nicht über weniger Vereine verfügen als Aesch und übrigens auch nicht Binningen, Bottmingen, Oberwil, Arlesheim, Münchenstein, Pratteln, Birsfelden und überhaupt der Rest der Schweiz?

Ein Alleinstellungsmerkmal sollte immer ein Warnsignal sein. Warum wohl, ist keine Nachbargemeinde an einer Mitfinanzierung des Dom-Projektes interessiert? Dazu gleich mehr…

 

2. Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die mutmasslichen Erstellungskosten betragen mit Umgebung, das Mobiliar und die Anschlussbeiträge Total CHF 21.5 Mio. (ohne Sponsorengelder). Kommen wir zu den Risiken und Nebenwirkungen:

  1. Da es sich um einen öffentlichen Auftrag handelt, kann bis zum Projektabschluss eine Kostenüberschreitung nicht ausgeschlossen werden.

  2. Ob der kalkulierte Hypothekarzins im Jahre 2024 noch immer 0.8% beträgt, ist stark zu bezweifeln. Und ob die Event-Einnahmen von CHF 150'000.- der Realität entsprechen, ist auch nirgends belegt. Doch bereits mit diesem sehr, tiefen Hypothekarzinssatz von 0.8%, liegt ein jährliches Betriebsdefizit vor!

  3. Was passiert, wenn die Bauabrechnung oder der Hypothekarzins oder die Betriebskosten höher als budgetiert ausfallen? Was passiert, wenn es weniger Einnahmen gibt? Wer übernimmt das Betriebsdefizit? Die Vereine? Der Event-Veranstalter? Natürlich nicht. Sie vermuten es… am Ende gibt es immer einen Dummen, der die Zeche bezahlt: Nämlich Sie, wir Einwohner von Aesch! Als Privatschuldner würden Sie unter diesen Voraussetzungen von keiner Bank eine Finanzierung erhalten, aber das ist egal, weil wir für dieses gigantische Dom-Projekt und diese Zusatzverschuldung alle solidarisch haften, und zwar über zukünftige Steuererhöhungen! Deshalb will der Gemeinderat, dass Sie mutig sind!

Fazit: Die Tragbarkeitsberechnung ist naiv, unprofessionell und verantwortungslos, geschätzter Gemeinderat!

 

3. Nachhaltigkeit

 

"Aescher Holz für den Aescher-Dom und die Aescher Vereine!"     

Fertig ist der Werbespot!

 

Es gibt absolut keine Rechtfertigung, wegen ein paar Sport- und Freizeitvereine, eine gigantische "Käseglocke" in unsere Landwirtschafts- und Erhohlungszone zu klotzen, in der man auch gleich noch die St. Jakob-Halle verstauen könnte.

Nachhaltigkeit beginnt zuerst bei der Sinnhaftigkeit eines Bauvorhabens und berücksichtigt auch die Wirkung auf das Landschafts- und Dorfbild. Nachhaltigkeit ist auch bei der Finanzierung das oberste Gebot.

Ja, am nachhaltigsten wäre es, den "Dom" nicht zu bauen. Zu diesem Entschluss ist die Gemeinde bereits im Jahre 2014 von selbst gekommen. In ihrer Botschaft zur Gemeindeversammlung für den "Kreditantrag zur Sanierung der MZH Löhrenacker" kam damals der Gemeinderat zur Erkenntnis (Zitat):

"…dass Aesch nicht über genügend Finanzmittel für eine neue Mehrzweckhalle im Betrag von CHF 10 Mio. habe und deshalb die Sanierung genügen müsse."

Was war 2014 in der Gemeindekasse schlechter als 2021? Nach der schwersten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg, kann sich Aesch plötzlich 2 Mehrzweckhallen leisten? Schwimmt Aesch heute in Geld?!

Ja, denn offenbar bezahlen wir zu viel Steuern! Wer CHF 21.5 Mio. (ohne angebliche Steuererhöhung) für eine 2. Mehrzweckhalle ausgeben kann, der sollte vernünftigerweise diese gewaltige Summe besser über Steuersenkungen an die Bewohner zurückzahlen. Denn, wir benötigen endlich mehr Geld im eigenen Portemonnaie!

 

4. Das Wichtigste zum Schluss!

Das Traktandum "Dom" hätte am 15.06.2021 aus verschiedenen Gründen gar nicht zur Gemeindeversammlung gelangen sollen. Warum? Weil bei diesem Sachgeschäft gleich in mehrfacher Weise diverse verwaltungstechnische Vorgaben nicht eingehalten worden sind:

  1. Es wurde kein öffentlicher Architekturwettbewerb, unter Beizug einer professionellen Jury, durchgeführt.

  2. Es wurde keine Mitwirkung der Bevölkerung ermöglicht. Nur die Vereine als direkte Profiteure wurden involviert.

  3. Eine öffentliche Ausschreibung des Projekts hat nicht stattgefungen, was dem öffentlichen Beschaffungsgesetz widerspricht. Eine freihändige Vergabe über CHF 8.6 Mio. ist gesetzeswidrig.

  4. Es wurde die Firma Häring AG als Totalunternehmerin bevorzugt, mit der Begründung, dass nur diese ein solches Bauvorhaben realisieren könne, was nachweislich falsch ist!

  5. Vor der Gemeindeversammlung wurden die Risiken verschwiegen und die Informationen über das Dom-Projekt waren einseitig. Damit hatten die Stimmberechtigten keine objektiven Entscheidungsgrundlagen.

 

Deshalb kann es nur 4 Antworten auf den Dom-Kredit geben:

 

  1. NEIN! Weil das Dom-Projekt zu hohen Bau- und Betriebskosten und damit mögliche Steuererhöhungen ab 2025 verursacht!

  2. NEIN! Weil wir schon eine Mehrzweckhalle in Aesch besitzen, die im 2016 für weitere 20 - 25 Betriebsjahre renoviert wurde!

  3. NEIN! Weil das gigantische Dom-Luxusprojekt finanziell nicht nachhaltig, sondern dekadent und pure Verschwendung ist!

  4. NEIN! Weil das öffentliche Beschaffungsgesetz umgangen wird und damit die Steuerzahler und das Gemeinwesen mit überhöhten Projektkosten geschädigt werden.

 

Danke, für Ihre Aufmerksamkeit und wir hoffen für Aesch, dass Sie klug, weitsichtig und verantwortungsvoll abstimmen.


Auf unserer Homepage werden Sie fortlaufend Informationen finden. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und der Teilnahme an einem demokratischen Prozess.

Ihr überparteiliches Referendumskomitee

Homepage-Administrator Erich Brunner

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